Original-Druckgrafik

Nach den Richtlinien der „Internationalen Vereinigung der bildenden Künste“ in Wien und des Bundesverbandes Deutscher Galerien gilt eine Grafik nur als Original, wenn:

  • der Künstler die Bildidee selbst entwickelt und für das grafische Verfahren konzipiert hat
  • die Herstellung durch den Künstler erfolgt ist (üblicherweise dürfen ihn die Werkstattkünstler technisch unterstützen)
  • seine Auflagenhöhe festgelegt wurde
  • die Arbeit handsigniert ist

Papier

Für druckgrafische Zwecke verwendet man sowohl handgearbeitete als auch Maschinenpapiere. „Geschöpfte Papiere“ werden mit dem Schöpfrahmen aus der mit Papierbrei gefüllten „Bütte“ herausgehoben.

Dieses Sieb ist mit mehr oder weniger feinen Draht- oder Haarnetzen bespannt, die die Struktur des Papiers bestimmen. 

Laien können die handgeschöpften Papiersorten sofort am Wasserzeichen erkennen.

Auch China- und Japanpapiere sind handgeschöpfte Papiere.

Radierung

Bei diesem Tiefdruckverfahren wird eine polierte Metallplatte zunächst mit säurefestem Grund beschichtet, in den der Künstler die Darstellung mit einer Radiernadel seitenverkehrt einritzt. Anschließend wird die Platte in eine Säure gelegt, die die frei gelegten Stellen vertieft. 

Nach der Reinigung der Platte trägt man Druckfarbe so auf, dass sie in den Vertiefungen haften bleibt. Beim Druck mit einer speziellen Presse drückt die Platte das angefeuchtete Papier fest in die Vertiefungen.

Das Motiv erscheint seitenrichtig auf dem Blatt.

Kaltnadelradierung

Unter Verzicht auf den Ätzvorgang ritzt der Künstler sein Motiv mit einer Stahlnadel direkt in die Metallplatte.
 
Dabei verdrängt die einritzende Nadel das Metall seitlich, so dass ein Grat entsteht, der beim Druck die typische unscharfe Kontur hervorruft.

Monotypie

Der Künstler malt das Bild auf eine Glas- oder Kupferplatte, die er auf Papier presst, solange die Farbe noch feucht ist.
 
Dieses Verfahren lässt nur einen Abdruck zu.